Im Laufe der bisher etwa 30-jährigen Tätigkeit wurden von uns über 250 Projekte konzipiert, bearbeitet und geleitet.
Eine zentrale Rolle spielen dabei die Entwicklung von operationellen Hochwasserprognosesystemen, die Implementierung von Modellen für ganze Flusssysteme sowie Themen der Regelung und Bewirtschaftung von Kraftwerksketten.
Mit der nachfolgenden Galerie geben wir einen Überblick über das Spektrum der Arbeiten. Wir haben dafür die Projekte gruppiert und je Gruppe einige – aus unserer Sicht besonders wichtige – Projekte herausgegriffen. Dabei werden viele Projekte zusammenfassend beschrieben, selbst wenn es sich bei den einzelnen Projekten um Vorhaben mit mehreren Mannjahren an Entwicklungsarbeit handelt.
Hochwasserprognose und operationelle Systeme
Alle von uns konzipierten und entwickelten Systeme für die Hochwasserprognose und für operationelle Aufgaben in der Wasserwirtschaft sind als Individualsoftware zu sehen, welche speziell für eine Aufgabe entwickelt und parametriert werden.
Alle Hochwasserprognosesystem, deren Entwicklung wir begleitet oder durchgeführt haben, stellen sich als Kombination von meteorologischen Prognosen, hydrologischen Modellen und – zumindest bei großen Flüssen wie Donau, Inn, Salzach oder Lech – einem hydrodynamischen Modell dar.
Alle Systeme wurden in Teams entwickelt, welche Wissenschafter*innen und Softwareexpert*innen umfassen. Die wissenschaftliche Bearbeitung erfolgt häufig durch Universitäten oder durch wissenschaftliche Einrichtungen.
Neben der fachlichen Umsetzung sehen wir auch die organisatorisch-kaufmännische Begleitung als eine unserer Kernkompetenzen. Entsprechend haben wir z.B. für das Hochwasserprognosesystem an der March die Entwicklung eines EU-Projektes begleitet und das Hochwasserprognosesystem für die Salzach in einer ARGE entwickelt, deren kaufmännische Leitung wir innehatten.
1D- und 2D-Simulationen für Analyse und Planung
Unsere Verwendung von hydrodynamischen Modellen dient in der Regel der Analyse von großen Flußsystemen und von kompexen Fragestellungen. Unsere Projekte decken die gesamte Bandbreite der in der Hydrologie und Wasserwirtschaft üblichen Anwendung von 1D- und 2D-Modellen ab. Bei Fragestellungen, welche 3D-Modelle erfordern kooperieren wir erfahrenen Projektpartnern, mit welchen uns eine langjährige Kooperationserfahrung verbindet.
Als Teil unserer Erfahrung möchten wir folgende Projekte exemplarisch hervorheben:
Rekonstruktion von Hochwässern – Analysen und Gutachten
Nach den Katastrophenhochwässern von 2002 und 2013 an der Donau und ihren Zubringern wurden wir mit der Rekonstruktion der Ereignisse und in der Folge mit umfassenden Gutachten beauftragt. Dabei standen die Simulation der Abläufe generell, sowie der Einfluss der Kraftwerke im Vordergrund.
Analysen und Gutachten führten wir im Auftrag von Ministerien, Landesregierungen, Kraftwerksbetreibern und Gerichten durch. Der Tatsache, dass daraus scheinbar konkurrenzierende Zielsetzungen entstehen können, begegnen wir mit Klarheit, Transparenz und einer wissenschaftlich fundierten, prüfbaren Methodik.
Die Erkenntnisse aus der Rekonstruktion der Ereignisse wurden von uns nicht nur in umfassenden Berichten, sondern auch in Fachvorträgen vor Behörden und Experten, in Bürgerversammlungen und – beim Ereignis 2013 – in einem spezifischen Video vermittelt.
Steuerung, Regelung, Simulation und Training
Die Modellierung und Analyse des Einflusses von Kraftwerken und die Wechselwirkung zwischen Hydraulik und Steuerung sind in vielen unserer Simulationen ein wesentlicher Aspekt.
Dabei können wir in unseren Projekte vier Themenfelder unterscheiden:
Hydrodynamische Analysen
Wir verwenden hydrodynamische Analysen, um die Auswirkungen von unterschiedlichen Regelungs-Strategien, Wehrbetriebsordnungen oder z.B. überregionale Ansätze für die Bewirtschaftung von Poldern bei Hochwasser zu analysieren.
Als zentrale Ergebnisse ergeben sich Abhängigkeiten, Parameter und Grundlagen, die für betriebliche und technische Entscheidungen dienen.
Test-Systeme für Steuerungsanlagen in der Wasserwirtschaft
Mit Test-Systemen stellen wir üblicherweise ein digitales Abbild eines Flusses oder eines Gewässer-Systems zur Verfügung, welches alle relevanten hydro-dynamischen Zusammenhänge umfasst.
Die Systeme sind mit Standard-Schnittstellen ausgestattet, über welche angeschossene Systeme – z.B. ein Steuerungsmodul – eingebunden werden können. Derartige Test-Systeme verwenden unsere Kunden für die Auslegung und die Abnahme von Steuerungs-Systemen.
Entwicklung von Regelungs-Strategien und -Systemen
Im Online-Modell für den Lech haben wir schon 2004 ein Regelungssystem integriert, welches optimierte Vorschläge für die Bewirtschaftung der vier größten Speicher lieferte.
In Kooperation mit er ETH Zürich haben wir für 34 Kraftwerke am Main ein MPC-System entwickelt und als Pilot-System implementiert, welches als übergeordnete Regelung für alle Kraftwerke den Durchfluss so bestimmte, dass die Sollwerte für den OW-Pegel bestmöglich eingehalten wurden ohne Schwankungen im Abfluss zu generieren.
Erstellung von Analyse- und Trainingssystemen
Mit Analyse- und Trainingssysteme können Zusammenhänge erkannt und die Maßnahmen dafür trainiert werden, ohne dass spezifische Modellkenntnisse nötig sind.
Unsere System entwickeln wir in enger Abstimmung mit unseren Kunden, wobei bei den Eingabe-Systemen unterschiedliche Konzepte zur Anwendung kommen: Eine Kopie des SCADA-Systems wird verwendet, wenn das Üben am realen Interface wichtig ist. Komprimierte Eingabemasken können hingegen den Fokus auf das Sehen der hydrodynamischen Zusammenhänge bringen.